Espelkamp / Kreis Minden-Lübbecke (JP). "Es sind weniger Gäste als letztes Jahr", sind sich Anika Hoischen und Michael Biesewinkel vom Organisationsteam der Disco „Let’s Dance“ noch zu Beginn der Party einig. Sie sitzen am Verkaufsstand am Eingang, wo es T-Shirts, Kappen und Schlüsselbänder mit "Let’s Dance"-Aufschrift gibt. Von hier aus haben sie einen guten Überblick über die Massen, die ins Espelkamper Bürgerhaus pilgern. Doch die beiden Party-Veranstalter sollen sich irren: 800 zahlende Gäste zählt das Organisationsteam am Ende des Abends. Erneuter Besucherrekord.
Bereits im vergangenen Jahr wurde mit 742 zahlenden Gästen ein Rekord aufgestellt. Die drei Jahre Zwangspause durch die Corona-Pandemie hatten ihren Beitrag dazu geleistet. Dass diese Besucherzahl noch einmal getoppt werden würde, hatten sich die Mitarbeitenden der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, des Ludwig-Steil-Hofs, der Lebenshilfe Lübbecke und der Lebenshilfe Minden – den organisierenden Einrichtungen – gewünscht, aber dass es wirklich so kam, überraschte am Abend dann doch alle. Dabei waren die Partygäste wieder in Bussen und Kleintransporter vorgefahren – aus Bad Oeynhausen, Minden, Lübbecke, Rahden, Hille und über den Kreis Minden-Lübbecke hinaus. Das Konzept von "Let’s Dance" funktioniert.
Ausgelassene Stimmung von Anfang an
Wieder mit dabei waren der Moderator und Schlagersänger Sebastian von Mletzko und das Musik-Team Haldem. Das DJ-Team und der erfahrene Sänger sorgten für Sekunde eins für Stimmung. Und als Bürgermeister Dr. Henning Vieker gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Siegfried Gutsche "Let’s Dance" auch offiziell eröffnete und zum Tanzen auf der Bühne blieben, war bei allen der Bann gebrochen. Die Tanzfläche füllte sich innerhalb kürzester Zeit, ebenso die Bühne, die bei "Let’s Dance" seit jeher zur Tanzfläche gemacht wird. "Dann starten wir mit der ersten Polonaise", rief Sebastian von Mletzko, und die Menschenreihe zog sich durch das gesamte Bürgerhaus, mittendrin auch Bürgermeister Henning Vieker, der noch einige Zeit ausgelassen mitfeierte. Es wurde geschwoft, sich in den Armen gelegen, angestoßen, gesprungen und laut mitgegrölt. Eine kleine Breakdance-Performance von zwei jungen Männern sorgte zusätzlich für Party-Flair. Die Freude, endlich wieder gemeinsam feiern zu können, war bei allen groß.
Zahlreiche Mitarbeitende und Fachkräfte hatten es an diesem Abend ermöglicht, dass auch schwerbehinderte Menschen an der Disco teilnehmen konnten. Die Rücksicht untereinander war wie immer groß, wer mehr Platz mit dem Rollstuhl brauchte, bekam ihn – auch direkt vor der Bühne. Wer etwas mehr Ruhe benötigte oder kurz Kraft tanken wollte, hatte die Möglichkeit, am Rand Platz zu nehmen. Im Foyer trafen sich alte Bekannte wieder, lagen sich in den Armen und machten die nächsten Treffen aus. Dort konnten sich die Gäste auch wieder in einer Fotoecke verkleiden und Erinnerungsfotos an einen unvergesslichen Partyabend machen.